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Vize- Landrätin Silke Engler zu Gast bei der AG 60plus

Zu dem November- Treffen war Silke Engler eingeladen, die als Vizelandrätin des Landkreises Kassel für die Bereiche Soziales, Schulen, Flüchtlinge, Integration und vieles mehr verantwortlich ist.

In einem sehr informativen und kurzweiligen Vortrag berichtete sie über einen Teil ihrer Arbeitsbereiche. Dabei sprach sie auch über die Probleme und Schwierigkeiten in den Verwaltungen und die immer schwierigere Finanzierung der Sozialbereiche. Die Kosten für die Sozialleistungen des Landkreises sind zwar nicht dramatisch angestiegen, doch sie steigen von Jahr zu Jahr.

Ähnlich sieht es in dem Bereich Schulen aus. Viele der 79 Schulen im Landkreis müssen wegen steigenden Schülerzahlen erweitert werden, andere sind renovierungsbedürftig. Und die gestiegenen Energiekosten tragen auch zu höheren Unterhaltungskosten bei.


Bei der Aufnahme von weiteren Flüchtlingen komme der Landkreis langsam an seine Grenzen. Die insgesamt 52 Häuser seien zwar gut gefüllt, doch es sind noch Kapazitäten vorhanden. Anders sieht das bei der Bearbeitung der Asylanträge aus. Es steht einfach zu wenig Personal zur Verfügung, das die Flut von Anträgen bearbeiten muss. Das führt zu teils jahrelangen Verzögerungen. Ähnlich sieht es bei Sprachkursen und der Betreuung der Flüchtlinge aus. Obwohl die Volkshochschule mittlerweile die größte Sprachenschule im Landkreis sei, fehlt auch hier geeignetes Personal. Auch hier bedeutet mehr Personal höhere Ausgaben im Haushalt.

Bei der anschließenden Diskussion relativierte Silke Englerdie Meinung an Stammtischen und in den sozialen Medien, dass die Mehrzahl der Bürgergeldempfänger den Sozialstaat ausnutzen würde. Nachweisbar sei, dass nur ein sehr kleiner Teil des Klientels das soziale System ausnutze, und sich ihr Leben vom Sozialstaat bezahlen lassen. Der weitaus größere Teil, wie alleinerziehende Mütter, Geringverdienende sowie Rentner mit sehr kleinen Renten kämen ohne Unterstützung durch die Sozialämter nicht über die Runden.

Man war sich einig, dass die überbordende Bürokratie wegen der unzähligen, stets mehr werdende Gesetze und Verordnungen schnellstens abgebaut werden müsse. Die einzelnen Verwaltungsebenen sollten einfach mehr Entscheidungskompetenzen erhalten.

Und noch ein brisantes Thema wurde diskutiert: Sollten Empfänger von Bürgergeld einen Teil ihrer Leistungen durch Arbeit zurückzahlen?

Allen war klar, dass es sehr schwierig ist, eine allgemeingültige Antwort auf diese Frage zu geben. Zu viele Faktoren sind zu berücksichtigen. Es ist jedoch wichtig, dass Empfänger von Bürgergeld ermutigt werden, Arbeit zu finden und finanziell unabhängiger zu werden, um ihre Lebensqualität zu verbessern.

Wir bedanken uns herzlich bei Silke Engler für den Besuch, das Zuhören und den offenen Austausch. Der Dank geht außerdem an die Teilnehmerinnen und Teilnehmer unserer AG 60plus Runden. Gerne nehmen wir hier weitere Interessierte auf.