Lärmschutz

Mit der A7 leben:
Wir wollen wirksamen Lärmschutz

Mit diesem Motto haben wir zur Kommunalwahl 2021 versprochen, uns für einen wirksamen Lärmschutz entlang der BAB A7 einzusetzen. Das war auch ein Wahlversprechen von Bürgermeister Marcel Brückmann (SPD) vor vier Jahren.

Hier der entsprechende Auszug aus unserem Wahlprogramm zur Kommunalwahl 2021:

Lärmschutz:

Der Bund fühlt sich nicht zuständig, daher ist es an der Zeit, dass wir unsere Bürgerinnen und Bürger

selber schützen. Wir sind für die Einrichtung von Lärmschutzwällen an geeigneten Standorten in

Niestetal. Wir stehen dafür, dass diese durch Erdaushübe angelegt und artenreich begrünt werden könnten.

Das macht es nicht nur günstiger, sondern sorgt auch dafür, dass neue Lebensräume für die Natur

entstehen können. Zudem setzen wir uns für den Einbau von Flüsterasphalt und anderen

Lärmschutzmaßnahmen des Bundes ein.

Abbildung 1/ Quelle Google earth

Ist das Thema noch aktuell?

Ja, an diesem Thema wird noch gearbeitet. Es ist jedoch so komplex, dass es hier keine einfache Lösung gibt. Hier ein paar Fakten:

  • Die Autobahn GmbH des Bundes als Betreiber der deutschen Autobahnen wird für absehbare Zeit keine Lärmschutzmaßnahmen im Bereich von Niestetal umsetzen.
  • Die schnellste, einfachste und auch preiswerteste Lärmschutzmaßnahme wäre im Bereich von Niestetal eine Tempobegrenzung von 120 km/h auf der A7. Doch dies liegt nicht in unserer Befugnis. Entsprechende Forderungen wurden bereits an die zuständigen Stellen gestellt.
  • Begrünte Erdwälle als Lärmschutzmaßnahme
  • Lärmschutzwände in Kombination mit Solaranlagen.

Die Errichtung von Erdwällen ist die zunächst favorisierte Maßnahme. Es müssten zwei Erdwälle, einer in Heiligenrode und ein weiterer in Sandershausen, aufgeschüttet werden.

Beide Erdwälle wären mit 10 Meter Höhe und einer Breite am Fuß von ca. 45 Metern recht wuchtige Bauwerke, die das Landschaftsbild erheblich verändern werden.

Alternativ ist es auch möglich, die Erdwälle nur auf eine Höhe von 5 Meter aufzuschütten und zusätzlich auf dem Kamm eine 5 m hohe Lärmschutzwand zu errichten.  Der Vorteil dieser Lösung wäre eine Verringerung des Wallfußes und somit weniger Flächenbedarf.

Zudem wird mit einer Bauzeit von ca. 5 bis 8 Jahren gerechnet. In dieser Zeit ist mit regen LKW- Verkehr in den Zufahrtstraßen zu rechnen. Um die notwendige Masse an Erdaushub anzuliefern, müssten bei der genannten Bauzeit rund 30 LKW- Ladungen pro Werktag und Erdwall angeliefert werden.

Die Kosten sind für die Gemeinde überschaubar, vorausgesetzt, beide Erdwälle werden gleichzeitig gebaut. Anfangs fallen jedoch erhebliche Kosten für Grunderwerb, geotechnische Untersuchungen, gutachterliche Stellungnahmen, usw. an, die später durch Gebühren für die Ablagerung von Erdaushub wieder eingenommen werden können.

Bei der Variante kleinerer Erdwall plus Lärmschutzwand sind die Kosten jedoch wesentlich höher.

Weiteres Vorgehen:

Innerhalb unserer Fraktion wird über das Für und Wider der Erdwälle diskutiert. Eine abschließende Meinung ist noch nicht gefasst.

Zuvor sollte noch untersucht werden, ob anstelle bzw. bei kleineren Erdwällen auch Lärmschutzwände in Kombination mit Photovoltaikanlagen errichtet werden können. Ob dies technisch und auch finanziell machbar ist soll eine Machbarkeitsstudie aufzeigen.

Einen entsprechenden Antrag haben wir zur nächsten Sitzung der Gemeindevertretung eingereicht.

Die Ereignisse der letzten Monate haben deutlich gezeigt, dass Deutschland nur durch den massiven Ausbau der erneuerbaren Energien unabhängiger von Energie- Importen aus anderen Staaten werden kann. Dabei wird die Solarenergie eine wichtige Rolle spielen. Deshalb sollten auch Bauwerke zu PV- Energieerzeugern werden, die früher nicht in Betracht kamen. Technisch ist es möglich, Lärmschutzwände mit PV- Modulen zu bestücken. Eine Vielzahl von derartigen Projekten zeigen das.

Ob das auch für den Bereich Niestetal möglich und sinnvoll ist, sollte untersucht werden.

Abbildung 2/ Quelle Google earth

Stand 2021

Die A7 ermöglicht Niestetal eine sehr gute Verkehrsanbindung, sie ist aber auch eine erhebliche Quelle von Lärm- und Umweltbelastung für den gesamten Ort. Die A7 ist eine der meist befahrenen Autobahnen in Deutschland. Täglich befahren die Strecke durch unseren Ort rund 77.000 Personenwagen und 17.200 Lastkraftwagen. Diese Menge von Fahrzeugen verursacht Straßenverkehrslärm, der fast überall in Niestetal mehr oder weniger zu hören ist.

Lärm wird von den Menschen recht unterschiedlich wahrgenommen. Während sich einige bei einem bestimmten Pegel noch wohlfühlen,  haben andere ernsthafte Probleme. Sie fühlen sich belästigt und  gestresst bis hin zu gesundheitlichen Beeinträchtigungen.

Für absehbare Zeit wird der Bund keine Lärmschutzwände im Bereich von Niestetal aufstellen. Auch wenn das die SPD seit Jahren immer wieder fordert. Wenn wir einen wirksamen Lärmschutz haben wollen, müssen wir das selbst in die Hand nehmen.

Eine vielversprechende Maßnahme hat sich aus der interfraktionellen Sitzung aufgetan, die leider bisher nicht in die Öffentlichkeit getragen werden konnte.

Wirkungsvolle Lärmschutzmaßnahmen setzen unbedingt intensive Planungen voraus. Man möchte ja sicherstellen, dass der Lärm im Bereich der Quelle bleibt und nicht in andere Gebiete „gelenkt“ wird.

Natürlich verursachen die Kreis- und Landesstraßen, die durch unseren Ort führen, auch zu Lärmbelästigungen. Um diese zu minimieren sind andere Maßnahmen erforderlich. Auch daran arbeiten wir.

Kann so unser Lärmschutzwall aussehen? (eigene Skizze)