Niestetal, Oktober 2025. Wie kann Klimaschutz gelingen – weltweit, vor Ort und im Alltag jedes Einzelnen? Dieser Frage widmete sich der Hamburger Ozeanograph Daniel Thewes in seinem Vortrag „Klima(schutz) vor Ort“, zu dem die SPD Niestetal am Samstagnachmittag eingeladen hatte. Zahlreiche Interessierte nutzten die Gelegenheit, mehr über die aktuelle Klimaforschung, die Geschichte des Erdklimas und mögliche Zukunftsszenarien zu erfahren.
Thewes, zubenannter Bürger der SPD-Fraktion in der Bezirksversammlung Harburg und Fachsprecher für Klima, Umwelt und Verbraucherschutz, spannte in seinem Vortrag einen weiten Bogen von den natürlichen Klimaschwankungen der Erdgeschichte bis zu den menschengemachten Veränderungen unserer Zeit. Eindringlich zeigte er auf, welche dramatischen Folgen drohen, wenn die internationalen Klimaziele verfehlt werden.
Das Pariser Abkommen als Verpflichtung
Mit dem Pariser Klimaschutzabkommen von 2015 hat sich die Weltgemeinschaft verpflichtet, die Erderwärmung auf deutlich unter zwei Grad, möglichst auf 1,5 Grad Celsius, zu begrenzen. Diese Marke, so Thewes, sei entscheidend, um gefährliche Kipppunkte im globalen Klimasystem zu vermeiden.
„Wir wissen heute klarer denn je, was auf dem Spiel steht“, betonte er. „Aber wir wissen auch, was wir tun können und vor allem müssen.“
Strukturwandel und gesellschaftliche Verantwortung
Klimaschutz sei, so Thewes, weit mehr als technischer Fortschritt. Er bedeute einen tiefgreifenden Wandel unserer Wirtschafts- und Lebensweise hin zu einer neuen Balance zwischen Wohlstand, Solidarität und ökologischer Verantwortung. Eine gerechte Verteilung von Vermögen und eine faire Beteiligung an den Kosten des Wandels seien ebenso notwendig wie die Bereitschaft jedes Einzelnen, Gewohnheiten zu überdenken.
„Es geht nicht um Verzicht“, stellte Thewes klar, „sondern um Mäßigung.Um einen bewussten Umgang mit Ressourcen und ein neues Verständnis von Lebensqualität, sei es bei der Ernährung, im Konsum oder bei der Urlaubsplanung.“
Klimaschutz beginnt in der Kommune
Der Ortsvereinsvorsitzende Jannik Donner betonte: „Klimaschutz ist auch eine soziale Frage. Wir alle können etwas dazu beitragen. Wenn jede und jeder kleine Schritte geht, entsteht eine große Bewegung.“
Besonders lebendig wurde der Austausch, als es um konkrete Maßnahmen auf kommunaler Ebene ging. In der anschließenden Diskussionsrunde sammelten die Teilnehmenden zahlreiche Ideen, wie Klimaschutz im Alltag sichtbar und wirksam werden kann. Dabei wurde deutlich: Die Kommune kann ein Motor des Wandels sein, wenn Politik, Verwaltung und Bürgerschaft gemeinsam handeln.
Auch Petra Kandilari-Nolte, Mitglied der Gemeindevertretung und Organisatorin der Veranstaltung, zog ein positives Fazit:
„Die Diskussion hat gezeigt, dass Klimaschutz nicht trennt, sondern verbindet, auch über Parteigrenzen hinweg. Gemeinsam können wir die Zukunft gestalten.“
